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King Crimson - Red

   
 

Robert Fripp, John Wetton, William Bruford.
Unterstützt von:
David Cross, Mel Collins, Ian McDonald, Robin Miller,
Marc Charig
Titelfolge: Red/Fallen Angel/One More Red Nightmare/
Providence/Starless

   

Als die Platte 1974 erschien, waren Fritz und ich uns vollkommen einig: Solch scheppernde und großartig lärmende Scheibe hatten wir noch niemals vorher gehört
(siehe linkes Bild, im Vordergrund Jan Bereska).
Fripp, Wetton und Bruford spielten und sangen um ihr Leben.

Dazu schreibt Frank Bongers:
Das Jahr 1974 war offensichtlich ein Sternenjahr für King Crimson. In diesem Jahr erscheint neben "Starless and Bible Black" auch "Red". Für mich bildet dieses Album den Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens.Die 5 Stücke sind voll gewaltiger, doch zielsicher gelenkter und beherrschter Kraft. Jeder Ton sitzt genau da, wo er hingehört. Ein unübertroffenes Meisterwerk. Fragt man Leute, die sich auskennen, so führt "Red" die Liste der Crimson-Scheiben als "bestes Werk" an.
Ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht, weniger bombastisch als "Court of the Crimson King" liefert die Platte ein mal düsteres, mal filigranes Progressive-Gewitter ab, das auch gut als Jazzrock durchgehen könnte. Bedrohlich und klaustrophobisch beißt sich Fripps Gitarre durch das Titelstück – und wer vergessen haben sollte, wie ein Mellotron klingt, kann sein Wissen auffrischen.
Als Trio (mit dabei John Wetton, Bass und Bill Bruford, Schlagzeug) stellt die Band hier alle vergleichbaren Konkurrenzwerke jener Zeit in den Schatten. In der Tat kann "Red" als Resumée dieser Stilrichtung angesehen werden.
Fripp
empfand dies wohl ähnlich und löste die Band in Folge auf.

Allerdings nicht auf Dauer...    Quelle

Rückblickend schreibt dazu Christian Loebenstein im Jahre 2005:
Am 1.Juli 1974 waren King Crimson nicht mehr, und der König, spätestens zu diesem Zeitpunkt zweifelsohne Gitarrist und Mastermind Robert Fripp, sollte das Zepter erst Jahre später wieder in die Hand nehmen.
Atypisch ziert ein Photo der Band, Fripp, John Wetton (b, voc) und Bill Bruford (dr, perc) das Cover – wegweisend der Inhalt. Musikalisch definierte diese Platte im Jahre 1974 bereits den Sound der neuen Härte, die etwa Anfang der Neunziger in Mode kam. Der Titel Track, gleichzeitig Opener, führt das Konzept fort, das diese Formation schon mit Larks Tongues in Aspic entworfen hatte – durch die nun härtere Gangart bekommt das Stück eine gar unheimliche Dimension, fast gewalttätige Facette. Auch Fallen Angel schwankt zwischen Ballade (wunderbar gesungen von Wetton) und dem neuen Stil und ist stellenweise von ohrenbetäubender Fuzz-Gitarre, verzerrtem Baß und Brufords gnadenlosem Schlagzeugspiel geprägt. 
 

   
 
Abbadona, Astaroth, Beelzebub, Ezekeel, Flauros, Lucifer, Tabaet, Zavebe sind Namen gefallener Engel. Im 15. Jahrhundert wurde ihre Zahl auf über eine Million geschätzt. Ein Drittel aller Engel sollen zu den gefallenen zählen.-
Nachdem ich nebenstehende Fotomontage in stundenlanger Arbeit fertiggestellt habe, fing ich an, über gefallene Engel nachzudenken.
Und dann fiel mir King Crimson ein und ihr Titel "Fallen Angel".
Und dann habe ich die großartige Scheibe aus meinem Plattenschrank geholt und seit langem mal wieder gehört.
Und dann fiel mir Fritz ein.-
Mein Tip: Nebenstehendes Bild anklicken, "Fallen Angel" und "Starless" auflegen und warten, was passiert.-