Selbst wenn dabei auf Grund des beidseitig etwas eingeschränkten Sprachvermögens und des im Pub herrschenden nicht sehr leisen Sprachenwirrwarrs nicht alles hundertprozentig rübergekommen ist, das Fehlende haben Gesten und die Prozente des Whiskys mehr als ausgeglichen.

Nachdem uns noch in diesem Pub über Michaels Funktelefon die Nachricht vom Flughafen erreichte, dass unser Gepäck zwischenzeitlich in Glasgow eingetroffen sei, war die Welt vollends wieder in Ordnung.

So wurde aus der schlechten Kartenkonstellation noch ein Null Ouvert gezaubert und gewonnen.

Nach relativ kurzer Nacht und einem ersten Scottish Breakfast ging es ab zum Flughafen zur Entgegennahme unseres Gepäcks und die geplante Route konnte mit Verspätung in Angriff genommen werden.

Es folgte eine Reise durch ein Land von unglaublicher und faszinierender Schönheit.

Da erscheint es notwendig, den Part des Einzelnen in der Vierergruppe etwas näher zu erläutern, denn die hierbei praktizierte Aufgabenteilung dokumentierte in geradezu idealer Weise, wie Reisen zu ungeahnten Erlebnissen führen können, wenn sich Können, Kenntnisse, Neigungen und Interessen ergänzen und jeder die besonderen Fähigkeiten des Anderen zum gemeinschaftlichen Nutzen in Anspruch nehmen kann.

Spiritus rector bei der personellen Zusammensetzung dieser Reise und zugleich Primus inter pares bei der Exkursion selbst war eindeutig und ohne jede Einschränkung mein Sohn Axel.

Man spürte zu jedem Zeitpunkt der Reise das umfangreiche und tiefgründige Wissen um Land, Landschaft, Geschichte, Geographie und Ethnographie, das er sich im Vorfeld durch intensives Studium erworben hatte.

Gepaart mit den Erfahrungen und den Erkenntnissen früherer Exkursionen in dieses schöne Land war er nicht nur der ideale Routenplaner, er spielte nicht nur als Beifahrer eine gute Rolle, er war auch in allen anderen Fragen, die Land und Leute betrafen, ein hilfreicher Begleiter, der sein umfangreiches Schottlandwissen in den Dienst des Teams stellte, ohne dass bei den Mitreisenden das Gefühl aufkam, ein Oberlehrer sei dabei gewesen.

So war auch das ausgeglichene und ausgewogene Verhältnis der Zeiten zwischen Fahren, Verweilen, Wanderungen, Bergtouren und auch die Zeiten in gastronomischen Einrichtungen und Pubs geradezu ideal.

Meinem Sohn Torsten war es überlassen worden, die notwendigen Zeitraumplanungen und die Vertrags- und Hin- und Rückflugsformalitäten organisatorisch vorzubereiten.

Da die Anreise der 4 Teilnehmer zum Abflugsort aus verschiedenen Richtungen erfolgen mußte, hat er dies mit viel Umsicht und für jeden Teilnehmer sehr angenehm und zumutbar geregelt.

Meine Söhne Michael und Torsten haben sich auf der gesamten Tour über mehr als 850 Meilen (ca 1.400 km) als 2 hervorragende Fahrer erwiesen.

Im täglichen Wechsel haben sie die doch schwierigen Umstände der engen Straße und des ungewohnten Linksverkehrs mit großer Ruhe und Besonnenheit in einer Art gemeistert, daß den Mitfahrern bereits nach kurzer Zeit der Gewöhnung an diese Verhältnisse die Ruhe und Gelassenheit überkam, die nun einmal notwendig ist, um die Landschaft auch während der Fahrt in vollen Zügen genießen zu können.

 

 

 
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