Die hohe Luftfeuchtigkeit in dieser Region wird auch sichtbar an ganzen Wäldern und an Büschen, an denen sich Moos und Flechten bis in die Spitzen der letzten Zweige angesetzt hat.
Auch Felsen und Steinmauern sind oft mit dickem Moos bedeckt.
Da darüber hinaus Schottland über eine stark gegliederte Küstenlandschaft verfügt mit vielen fjordähnlichen Einbuchtungen, bestimmt das Element Wasser wesentlich die Landschaft.
Die vielen kleinen und größeren Abstecher um einige Lochs haben einen eigenartigen, in Teilbereichen ausgesprochenen lieblichen Reiz vermittelt.
Der Fischreichtum dieser Lochs lockt die Angler, die mit Angelkahn und Fliegenrute den Forellen und den Lachsen nachstellen.
Obwohl wir während der 8tägigen Reise an keinem Tage vom Regen verschont wurden, hatten wir das Glück, dass die geplanten Wanderungen und die Klettertouren stets in regenfreie Phasen fielen, auch wenn wir manchmal die letzten hundert Meter bis zum schützenden Unterstand im Spurt zurücklegen mussten.
Beeindruckend waren auch die Fahrten auf den sogenannten Single track roads.
Diese schmalen einspurigen Fahrstraßen, die etwa alle 100 Meter einen „Passing place" haben, ein Ausweichplatz für entgegenkommende Fahrzeuge, führen durch die besonders reizvollen und sehr schwach besiedelten ländlicheren Bergzonen.
An der Schönheit dieser Landschaft kann man sich nicht satt genug sehen.
Doch wenn man bei der Betrachtung dieser Idylle allzu verträumt seinen Gedanken freien Lauf läßt, sorgen Cattle grids dafür, dass man in die Wirklichkeit zurückgeholt wird.
So war die gesamte Reise angefüllt von immer neuen Eindrücken, auf die alle einzugehen, den Rahmen eines solchen Resümees sprengen würde.
Und die Abende?
Auch die waren angefüllt mit der Suche nach passenden Unterkünften mit bed and breakfast, und Restaurants, in denen wir Langustinos und andere Meeresfrüchte zu uns nehmen konnten.
Dass es in einem Restaurant dabei Langusten mit außerordentlich kleinen Scheren gab, für die kein passendes Miniwerkzeug mitgeliefert wurde, sei nur am Rande erwähnt.
Nach dem Essen ging es stets in einen urigen Pub, um bei einigen Pints Caffreys, Lager Ale, Guinness u.ä. über Gott und die Welt zu klönen. Dass meine Söhne allerhand Bier vertragen können, das habe ich gewusst. Dass aber auch ich dabei noch ganz gut mithalten kann, diese Erfahrung habe ich in Schottland gemacht.
Nicht verschwiegen werden darf dabei aber, dass das Bier in Schottland insgesamt nicht so alkoholreich ist wie in Deutschland.
Bei diesen Gesprächen, bei denen auch persönliche Probleme durchaus nicht tabu waren, bei denen die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passierten, die Route des nächsten Tages besprochen wurde, kam auch das Lachen nicht zu kurz.